Katholische Landeskirche Kanton Glarus
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Willkommen auf der Web-Site der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Glarus.

 

Katholische Landeskirche des Kantons Glarus – Erfolgreiche Herbstversamm-lung des Kirchenrats

Mollis, 13. November 2024 – Der Kantonale Katholische Kirchenrat des Kantons Glarus hielt am 12. November 2024 im Josefsheim in Näfels seine Herbstversammlung ab. Die Versammlung setzte wichtige Akzente fĂĽr die kommenden Jahre.

Budget 2025 genehmigt: Fokus auf öffentliche Präsenz

Die Delegierten genehmigten den Voranschlag fĂĽr das Jahr 2025. Das Budget sieht einen AufwandĂĽberschuss von 40 600 Franken vor, der sich insbesondere durch zwei wichtige Projekte erklärt. So plant die Landeskirche im nächsten Jahr, an der Glarnermesse in Näfels sowie am Eidgenössischen Schwing- und Ă„lplerfest in Mollis vertreten zu sein. Diese Auftritte sollen die katholische Landeskirche und ihre gesellschaftliche Bedeutung sichtbarer machen und neue Möglichkeiten zum Dialog mit der Bevölkerung schaffen. Im Budget sind ausserdem Mittel fĂĽr die BerufseinfĂĽhrungsvereinbarung im Bistum Chur enthalten, welche den Einstieg fĂĽr neue Mitarbeitende im kirchlichen Bereich unterstĂĽtzt. Der Kirchenrat sieht darin eine wertvolle Investition, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und jungen Menschen eine Perspektive innerhalb der kirchlichen Arbeit zu bieten. Trotz dieser ausserordentlichen Ausgaben bleibt der finanzielle Rahmen der Landeskirche gesichert.

Stärkung der Mitbestimmung durch Einführung des Ausländerstimmrechts

Einen besonderen Schwerpunkt der Versammlung bildete die Verfassungsänderung zur Einführung des Stimmrechts für ausländische Katholikinnen und Katholiken im Kanton Glarus. Mit dieser Änderung erhalten auch jene Mitglieder der römisch-katholischen Kirchgemeinden eine Stimme, die seit längerem im Kanton leben und die Gemeinschaft aktiv mitgestalten, bisher jedoch von der direkten Mitsprache in den staatskirchenrechtlichen Institutionen ausgeschlossen waren.

Der Kirchenrat sieht in der Einführung des Ausländerstimmrechts einen wichtigen Schritt, um die demokratische Teilhabe zu erweitern und den gesellschaftlichen Realitäten Rechnung zu tragen. Die Vorlage zur Verfassungsänderung wird nun den Kirchgemeinden vorgelegt, mit der Aufforderung, diese im ersten Halbjahr 2025 an ihren Versammlungen zur Abstimmung zu bringen. Der Kantonale Katholische Kirchenrat erhofft sich durch diese Öffnung eine stärkere Integration und ein gemeinschaftliches Engagement, das alle Mitglieder einschliesst und eine vielfältigere Repräsentation im kirchlichen Leben ermöglicht.

Unterstützung für Nachwuchsförderung durch Berufseinführungsvereinbarung

Ein bedeutender Schritt wurde mit dem Beitritt zur Berufseinführungsvereinbarung im Bistum Chur gemacht. Diese Vereinbarung zwischen der Diözese Chur und den katholischen Landeskirchen der Bistumskantone Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Glarus und Graubünden sieht eine finanzielle Unterstützung für Ausbildungspfarreien vor. Damit sollen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in den Pfarreien begleitet und praxisnah gefördert werden. Durch die Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln wird der Einstieg in die kirchliche Berufspraxis erleichtert – ein wichtiger Beitrag, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Attraktivität des Berufsstandes zu stärken. Der Kirchenrat sieht in dieser Vereinbarung auch für die Pfarreien im Kanton Glarus eine wertvolle Chance zur langfristigen Stärkung der Strukturen der kirchlichen Arbeit.

Baubeitrag fĂĽr Sanierung in der Pfarrkirche Oberurnen

Um die historische Pfarrkirche St. Georg in Oberurnen zu erhalten, unterstützt der Kantonale Katholische Kirchenrat die Kirchgemeinde Oberurnen bei der Sanierung ihrer Läutmaschinen und den dazugehörigen Elektroinstallationen. Die Versammlung stimmte dem Antrag zu, 25 % der beitragsberechtigten Kosten – maximal 6070 Franken – als Baubeitrag zu leisten. Diese Unterstützung zeigt das Engagement der Landeskirche für den Erhalt kirchlicher Infrastruktur und Traditionen im Kanton Glarus.

Das Läuten der Kirchenglocken spielt eine zentrale Rolle im Gemeindeleben. Ihre zuverlässige Funktion ist nicht nur für den liturgischen Alltag, sondern auch für die Wahrung des kulturellen Erbes bedeutsam. Der Kirchenrat setzt mit dem finanziellen Beitrag ein Zeichen für die Wertschätzung von Sakralbauten, welche das kulturelle und religiöse Bild des Glarnerlands prägen, und fördert die notwendigen Investitionen in die Zukunft der Kirche vor Ort.

Reinerlös aus Immobilienverkauf stärkt Finanzausgleichsfonds

Der Verkauf des Hauses Missione an der Zaunstrasse 8 in Glarus und der Umzug der Missione Cattolica Glarus in ihre neuen Räumlichkeiten an der Burgstrasse 36 in Glarus bescheren der katholischen Landeskirche einen Reinerlös von rund 772 000 Franken. Der Kirchenrat beschloss, 600 000 Franken aus diesem Erlös in den Finanzausgleichsfonds einzulegen, womit dieser neu auf rund eine Million Franken anwächst. Diese Entscheidung trägt dazu bei, die Kirchgemeinden bei kĂĽnftigen Bauprojekten finanziell zu unterstĂĽtzen und erhöht so die langfristige Planungssicherheit.

Mit den verbleibenden 172 000 Franken wird das Eigenkapital der Landeskirche gestärkt, um kĂĽnftige AufwandĂĽberschĂĽsse zu decken. Diese zusätzlichen Mittel sichern die finanzielle Basis, um geplante Massnahmen aus der Legislaturplanung 2023 – 2026 umzusetzen. Sie dienen zudem als RĂĽcklage fĂĽr kĂĽnftige Initiativen, insbesondere fĂĽr Massnahmen zur Prävention und Aufarbeitung von Missbrauchsfällen ausgehend von der Kirche Schweiz und der Schweizerische Bischofskonferenz.

Die Herbstversammlung betont das Bestreben der katholischen Landeskirche des Kantons Glarus, ihre Aufgaben modern und zukunftsorientiert zu erfüllen. Mit den gefassten Beschlüssen stärkt der Kirchenrat sowohl die Gemeinschaft innerhalb der Kirche als auch ihre Präsenz in der Öffentlichkeit.

 

 

Fest der Religionen – Wie Menschen kraft ihrer Religionen dem Frieden dienen

 

Religionen sind mitschuldig an weltweiten Konflikten. Oder sie haben nicht den Einfluss, etwas zu bewirken – so vermitteln es viele Nachrichten. Doch der Frieden ist weder abstrakt noch unerreichbar. Wie man ihn konkret erleben und fördern kann, zeigte das Fest der Religionen.

Der 28. September ist ein kalter, regnerischer Tag. Doch im GĂĽterschuppen am Bahnhof Glarus ist die Stimmung gut, einen halben Tag lang wird ĂĽppig gefeiert, mit Kultur, Kulinarik – und mit religiösem Tiefgang. Wer bis zum Abend blieb, konnte mit dem abschliessenden interreligiösen Podiumsgespräch denkwĂĽrdige und mutmachende Gedanken und Erfahrungen mitnehmen. Oder sich bereits vorher einstimmen, mit dem Eröffnungsgebet, und auch die an den Wänden ausgehängten Interviews lesen, welche das OK des Fests der Religionen 24 ĂĽber den Monat September mit Glarner Vertretern verschiedener Glarner Glaubensgemeinschaften durchgefĂĽhrt hatte. Nach der Rede von Markus Heer, Schirmherr am Fest der Religionen 24, ĂĽbernahm Moderatorin Ladina Spiess das Mikrofon. Gabriela Allemann, reformierte Pfarrerin und Präsidentin femmes protestantes, lieferte konkrete Anregungen fĂĽr die Friedensarbeit: „Begegnungsorte schaffen, Angebote fĂĽr Familien, wo man ĂĽber die eigene Gruppe hinweg Sorgen, Fragen und irgendwann auch Persönliches teilt. – Bildung fĂĽr Alle, von klein auf.“ Was löst Fremdheit aus? Auch da wurde Erlebtes angesprochen. Ă–nder GĂĽnes, Präsident Föderation islamischer Dachorganisationen Schweiz, sagt: „Die Angst vor Vorurteilen – zum einen, mit den eigenen das GegenĂĽber zu verletzten, zum anderen selber verletzt zu werden– lässt Menschen sich zurĂĽckziehen. Gerade darum ermutige ich, immer wieder auf den anderen zuzugehen.“ Und weil Grenzverletzungen nun mal passierten, ergänzt Peter Camenzind, Generalvikar Bistumsregion GraubĂĽnden und katholischer Priester, brauche es einen Umgang damit. Er schildert, wie einmal im Gespräch mit evangelischen Kollegen fĂĽr ihn kränkende Worte ĂĽber die Gottesmutter Maria gefallen seien. „Da kommen GefĂĽhle hoch. Schweigender RĂĽckzug oder Aggressionen aber bringen einen nicht weiter. Man darf und soll rĂĽckmelden, was verletzt hat. Das hat in diesem Fall auch gut getan.“ Negative GefĂĽhle als TrĂĽbungen des menschlichen Geistes: Dazu gab es von den tibetischen Buddhisten ein anschauliches kleines Experiment. Auf dem Podium sind sie zwar nicht vertreten, hatten jedoch beim Eröffnungsgebet unter Leitung ihres Abtes Tenzin Changchub vom Kloster Rikon ihren Glauben kurz vorgestellt. „Unser Geist ist wie das Wasser in dieser Flasche – rein und klar erschaffen – doch es gelangt Schmutz herein, GefĂĽhle, Konflikte – und wird mit der religiösen Praxis durch einen Filter gegossen – gereinigt.“ 

Für die Arbeit am Frieden brauche es auch Hingabe, Opfer, so Peter Schneeberger, Präsident der Verband Freikirchen Schweiz und FEG-Pastor, am Podium. Der Begriff Toleranz – überstrapaziert, aber eben doch ein zentraler Aspekt des Themas – gefällt ihn nicht so gut. Tolerieren sei erstmal nicht mehr als ertragen, „für mich ist Respekt viel wichtiger, daraus erwächst dann die Art des Umgangs miteinander.“ Leben teilen im Bewusstsein der eigenen religiösen und kulturellen Identität, die weder verleugnet noch vermischt müsse. Ein friedliches Nebeneinander, aus dem hie und da ein Miteinander und ein Füreinander wachsen darf. Genau das ist auch zu erleben im bunten, reichhaltigen Begleitprogramm für alle Generationen: Von den evangelischen und katholischen Schulkindern, die mit ihren Katechetinnen christliche Lieder singen, den Tänzen tibetischer Kinder und Jugendlicher, der eigens für das Fest zusammengestellten Lobpreis-Band, den Niederurner Line Dancers bis zum Kurzkonzert der Harmoniemusik Näfels. Auch der im Kanton Glarus nicht präsente Jüdische Glaube wurde mit dem Eröffnungslied „Hewenu Shalom“ einbezogen. Ein Moment tiefer Betroffenheit angesichts der aktuellen Weltlage stellt sich ein, doch es bleibt als Essenz aus den Gesprächen: „Wir können nicht die schweren, globalen Konflikte lösen. Aber wir können hier im Glarnerland dem Frieden im Kleinen dienen.“

 

Gottesdienste im Freien

Tauchen Sie in die besondere Atmosphäre unserer Freiluft-Gottesdienste ein. Inmitten der natürlichen Schönheit unserer Umgebung laden wir Sie ein, gemeinsam zu beten, zu singen und die Schöpfung Gottes zu feiern. Kommen Sie vorbei und erleben Sie die einzigartige Verbindung von Natur und Glauben. Wir freuen uns auf Sie!

Erfahren Sie mehr in unserem Flyer!

 

 

Vernehmlassung zur beabsichtigten Ă„nderung der katholischen Kirchenverfassung

Der kantonale katholische Kirchenrat hat an seiner FrĂĽhjahresversammlung vom 30. April 2024 eine Ă„nderung der katholischen Kirchenverfassung des Kantons Glarus zuhanden der Vernehmlassung verabschiedet. Mit der beabsichtigten Ă„nderung soll in den katholischen Kirchgemeinden des Kantons Glarus und in der katholischen Landeskirche das Ausländerstimmrecht in staatskirchenrechtlichen Angelegenheiten eingefĂĽhrt werden. Die Frist der Vernehmlassung läuft bis am 11. August 2024. Nachfolgend finden Sie die Vernehmlassungsunterlagen. 

 

RKZ Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz

Als Dachorganisation der römisch-katholisch kantonalkirchlichen Organisationen greift die RKZ Herausforderungen von Gesellschaft und Kirche auf, liefert Lösungsbeiträge auf gesamtschweizerischer Ebene und setzt sie Seite an Seite mit starken Partnern um. Ihre Arbeit steht unter dem Leitsatz "Weil wir gemeinsam mehr bewirken. Für die Kirche. Für die Menschen."

News/Mitteilungen

Jahres- und Finanzberichtes RKZ

 

Kirche schaut hin: Aufbereitung Missbrauchs in der katholischen Kirche Schweiz

Unzählige Menschen haben im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen im Umfeld der römisch-katholischen Kirche grosses Leid erlitten. Die wissenschaftliche Erforschung ist in erster Linie den Missbrauchs-Betroffenen geschuldet – auch um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, systemische Mängel zu benennen und anzugehen, die sexuellen Missbrauch in der Kirche begünstigen, vertuschen oder fördern.

Damit will die Kirche ihre Verantwortung gegenüber den Betroffenen und der Gesellschaft wahrnehmen und ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten. Zentrales Anliegen ist, den Missbrauch in den eigenen Reihen und dessen Ursachen noch entschiedener zu bekämpfen und weitere Opfer zu verhindern.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der entsprechenden Webseite

Text und Bild: missbrauch-kath-info.ch

Römisch-Katholische Landeskirche des Kantons Glarus